„Von Enten, Rahmen und Stricknadeln“ so lautet das ungewöhnliche Thema des nächsten Gottesdienstes von Laboratorium am 21.10.16. Was sich dahinter verbirgt, das können die Besucher des „anderen“ Gottesdienstes am Freitag, den 21. Oktober um 19.30 Uhr in der Altenoyther Dreifaltigkeitskirche hautnah erfahren und erleben. „Enten, Rahmen und Stricknadeln – alle drei „Gegenstände“ tauchen in unserem Gottesdienst auf“, verrät Gabi Tepe. „Lassen Sie sich überraschen!“ Das Team hält sich etwas bedeckt.
Wie es der Ente auf der Arche erging, warum Schwiegersöhne gelegentlich doch besser auf ihre Schwiegerväter hören und warum Menschen ein sattes Lob überhören und ihre Fähigkeiten vergessen können – darum scheint es auch zu gehen. Das Vorbereitungsteamstellt klar, dass es die unterschiedlichen Fäden schon zusammenführen wird. »Wenn dann daraus eine Decke wird, umso besser“ schmunzelt Uli Bahlmann. „Auf alle Fälle möchten wir den Besuchern Kraft und neuen Mut geben, ihren Glauben zu leben“, ergänzt Mechthild Hanisch. „Denn wie in all unseren Gottesdiensten geht es uns um die Verbindung von Glauben und Leben, von Gott und Mensch.“
Musikalisch gestaltet wird der Abend mit dem hochkarätigen Ensemble „Dreiklang“ aus Vechta. „Liebhaber des Jazz und von Klezmer-Musik werden voll auf ihre Kosten kommen", verspricht Sabine Orth. „Die biblischen Geschichten werden durch die orientalisch-jüdische Musik einmal mehr lebendiger erscheinen.“ Das Ensemble Dreiklang alias Holger Lorentz, Fritze Winnacker und Rainer Wördemann bringt nicht nur Virtuosität an Klarinette, Akkordeon und Kontrabass ein, sondern bringen auch Erfahrungen aus „Jazz-Licht-Messen“ mit.
„Zum Schluss wird es eine kleine Überraschung für jeden geben“, betont Anja Runden. Die „kleinen Überraschungen“ haben Tradition. In den zurückliegenden 20 Gottesdiensten der Reihe Laboratorium gehörte die kleine Überraschung oft dazu. »In einem der ersten Gottesdienste gab es einige Bohnen für die Hosentasche. Manche davon sind auch jetzt nach Jahren noch in Gebrauch. Es wäre schön, wenn es sich diesmal wieder so entwickeln könnte.“ Im Anschluss an den Gottesdienst ist Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein im Karl-Borromäus-Haus.
»Du kannst schwimmen!«
Da ich mir unter diesem Thema so eigentlich gar nichts vorstellen konnte, bin ich mit einer großen Erwartungshaltung zu diesem Gottesdienst gefahren. Mit einer kurzen punktuellen Wiedergabe möchte ich meine Eindrücke schildern:
Ente · Beeindruckend war der kurze Film: Noah entfernt die Ente von der Arche. Eine kleine Plastikente dümpelte im Wasser und schrie verzweifelt um Hilfe. Der Kommentar einer zweiten Ente in einer sehr ruhigen aber bestimmenden Tonlage: »Du kannst schwimmen!« Wir alle können schwimmen und durch die Taufe können wir uns immer auf Gott verlassen, er wird uns nicht untergehen lassen. Wir sollen uns etwas zutrauen und dieses Gefühl auch den Menschen in unserer Umgebung vermitteln und sie ermutigen, auch schwierige Dinge meistern zu können. »Du kannst schwimmen!«
Rahmen · Dazu waren verschiedene Rahmen im Altarraum befestigt worden. Aber jeder Rahmen bekommt erst seine eigentliche Bedeutung durch ein Bild. In einem kurzen Bibliolog konnten die Gottesdienstbesucher die Rolle des Zöllners Levi und des Pharisäers einnehmen (Lk 5,27-29). Es war erstaunlich, welch verschiedene Bilder und Gedankengänge dabei entstanden sind. Jesus hat uns in der Bibelstelle aber gezeigt, dass er nur den Menschen sieht und nicht das Umfeld, welches er sich geschaffen hat. Auch wir sollen alle Menschen um uns herum, auch die, die am Rande der Gesellschaft stehen, im Blick haben, so wie es Papst Franziskus uns immer wieder vorlebt und nahe legt.
Stricknadeln · Viele fleißige Hände hatten eine Decke gestrickt, die einem Mitarbeiter des Bistums Münster überreicht wurde. Wenn die bisherige flächendeckende »pastorale Decke« zu knapp wird, ist es wichtig, die Leute stricken zu lehren. Wenn viele sich an so einer Sache beteiligen, kann etwas Großes und Innovatives entstehen.
Kernpunkt der Sache: Wir alle sollen den Mut haben (Du kannst schwimmen!), die Sichtweise nur auf den Menschen leben und gemeinsam Kirche und Glauben leben.
Auch dieser Gottesdienst wurde musikalisch sehr passend und gekonnt durch die Gruppe »Dreiklang« aus Vechta begleitet.
Fazit: Es war wieder einmal ein Gottesdienst, der nachhaltigen Eindruck gemacht hat und noch viele Gedankengänge nach sich zieht. Diese Gedankengänge berühren mich sehr, sodass ich sie nicht in Worte fassen kann.
Ein ganz herzlicher Dank dem Laboratoriums-Team für einen wunderbaren Gottesdienst. Ich wünsche dem Team weiterhin so gute Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten.
Karola Stalljann, Saterland