Im Vorfeld hat das Vorbereitungsteam Menschen befragt, wofür Sie dankbar sind. Michaela Schipke beispielsweise hat Menschen auf dem Wochenmarkt befragt und viele interessante Antworten wurden auf einem Plakat festgehalten. Diese Antworten sind die Basis für Ausführungen im Gottesdienst. »Immer nahe am Menschen, immer im Bezug zur Realität, das ist Anspruch und Herausforderung zugleich für uns«, so Irmgard Greten.
zerrissen
Wer kennt es nicht, dieses Gefühl der Zerrissenheit. Da sind zwei Seiten in mir, beide Seiten erheben ihren Anspruch. Beide Seiten geben gute Argumente, sich für sie zu entscheiden. Ein innerliches Gezerre beginnt.
Diese Zerrissenheit im Jetzt und Heute sowie die Zerrissenheit der biblischen Personen in der Passionsgeschichte sind Inhalt des Laboratoriumsgottesdienst am Karfreitag. Aktuelle politische sowie kirchenpolitische und ganz persönliche Themen der Zerrissenheit werden vom Vorbereitungsteam unter die Lupe genommen. Wir hoffen, mit diesem Thema sowohl dem Inhalt und der Aussage der Passionsgeschichte gerecht zu werden als auch Lichtblicke in das eigene Gefühl der Zerrissenheit und vielleicht der damit verbundenen Hoffnung und Sehnsucht in die österliche Freudenzeit geben zu können.
aufbruch
Inhaltlich wird es um das generationsübergreifende Thema Aufbruch gehen. »AUF – BRUCH« – Unser Leben ist durchzogen von Aufbrüchen. Ob es das Verlassen der Schule in eine Ausbildung oder in ein Studium ist, verbunden mit einem Auszug aus dem Elternhaus, oder vielleicht der Auszug, um eine andere Lebensgemeinschaft zu beginnen. Der Wechsel eines Arbeitsplatzes oder der gänzliche Austritt aus dem Arbeitsleben. Aufbrüche, bewusst eingeleitet und gewollt oder durch äußere Umstände erzwungen, haben eine Gemeinsamkeit. Es beginnt etwas Neues, aber gleichzeitig bricht etwas ab, Beziehungen, Vertrautheiten, Sicherheiten. Aber nicht nur gelungene Aufbrüche stehen im Fokus dieses Gottesdienstes, auch verpasste Aufbrüche und die Zurückgebliebenen finden ihren Raum.
drums & passion
Am Karfreitag, 15.4.2022 um 21 Uhr findet in der Dreifaltigkeitskirche Altenoythe ein neuer Laboratoriumsgottesdienst statt. Im Vordergrund dieses Gottesdienstes steht die Erfahrung der Gottesferne und Gottverlassenheit. Nicht alle Menschen – und das erleben wir ja gerade in der Ukraine – machen die Erfahrung, dass Gott sich kümmert, sie trägt. In höchst unterschiedlichen Situationen machen Menschen die Erfahrung der Abwesenheit Gottes. Der Laboratoriumsgottesdienst will diesen existentiellen Erfahrungen Raum geben. Die Erfahrung der Abwesenheit Gottes und des »Nicht-Glauben-« und »Nicht-Beten-Könnens« soll Raum haben und ausgehalten werden.
crazy little thing called love (reloaded)
Die Vorboten des Valentinstages sind bereits in den Geschäften angekommen. Überall Geschenkartikel, Süßwaren, Blumen in rosarot mit Herzen garniert bis hin zur Pizza in Herzform. Der Tag des Heiligen Valentin dient dazu, die Liebe wieder in den Blick zu nehmen. Das Team von „Laboratorium – gottesdienst anders“ bietet dazu einen Gottesdienst an. „Wenn der Valentinstag schon auf einen Freitag fällt, ist das für uns natürlich eine Steilvorlage“, freut sich Gabi Tepe. „Der Gottesdienst, den wir 2012 zum Valentinstag angeboten haben, ist uns allen in bester Erinnerung.« Eine Überschrift war seinerzeit schnell gefunden: „crazy little thing called love“. In diesem Jahr mit dem Zusatz „reloaded“. Es dreht sich alles um das kleine verrückte Ding „Liebe“.
versuchung
»Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht.«
»Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen!«
Zwei Zitate des irischen Schriftstellers Oscar Wilde. Bedenkenswert. Aber nicht der Anlass, unseren nächsten Gottesdienst mit »Versuchung« zu überschreiben. »... und führe uns nicht in Versuchung« – Es ist diese Zeile aus dem Vater Unser, die uns gepackt hat. Welche Rolle spielt denn Gott bei den Versuchungen, die Oscar Wilde so unwiderstehlich findet? Eine der Fragen, die uns in der Vorbereitung beschäftigen ...
der letzte kuss
Judas Iskariot bietet eine eigene Perspektive. Aber wer ist dieser Judas? »Judas, der Verräter – Was gibt es da zu überlegen? Judas, das ist der, der Jesus mit einem Kuss verraten hat und damit ein intimes Zeichen zum Verrat genutzt hat. Das ist die gängige Betrachtung – aber nicht die einzig mögliche.« Pfarrer Ulrich Bahlmann ist sich sicher, dass die eigenen Wahrnehmungsgewohnheiten gelegentlich den Blick verstellen: »Warum musste Judas den Jesus so aufwendig verraten? Jesus war bekannt, hat öffentlich gewirkt. Wäre das nicht schon bei anderen Gelegenheiten möglich gewesen? Brauchte es wirklich einen Verräter?« Wie hat übrigens Jesus – als das Opfer des Verrats – den Judas angesehen? »Eine spannende Frage«, findet Sabine Orth. »Eine Antwortmöglichkeit hat uns ein mittelalterlicher Steinmetz beschert, der Judas und Jesus gemeinsam auf einem Säulenkapitell der Kathedrale von Vézelay in Burgund verewigt hat.«
resonanz
Ein Signal ertönt und die Resonanz erfolgt. Wunschdenken? Erklingt das Martinshorn, wird nach aktuellen Berichten nur in 20 Prozent der Fälle eine Rettungsgasse für die Rettungsdienste gebildet. Kommt das Signal nicht an? Welche Signale nehmen Menschen wahr – wie reagieren Menschen auf die Signale ihrer Um- und Mitwelt – aber auch umgekehrt?
„Ein topaktuelles Thema: Signale und Resonanz. Wie viele Signale senden Menschen aus und haben das Gefühl keine Resonanz zu bekommen?“ findet Anja Runden vom Vorbereitungsteam. Für Pfarrer Ulrich Bahlmann ist Resonanz existentiell wichtig: „Der Mensch wird am Du zum Ich.“
abstauben!
„Die Idee für diesen Gottesdienst treibt uns schon seit dem letzten Jahr um“, erzählt Pastoralreferent Martin Kröger. „Im Vorfeld haben wir uns mit der Frage beschäftigt, was typisch katholisch ist. Wir haben dann weiter überlegt, was Glaube mit der eigenen Identität zu tun hat. – Aus diesen Überlegungen ist »Abstauben!« entstanden.“
Auf dem Plakat zum Gottesdienst sind ein weiches Putztuch und ein Staubwedel abgebildet. „Abstauben ist ein schönes Bild: Manchmal muss man etwas abstauben, damit Schönheit und Sinn einer Sache wieder gut zum Vorschein kommen“, sagt Gabi Tepe und ergänzt: „Bei wertvollen Dingen gehört Behutsamkeit dazu, damit nichts beschädigt wird.“ Dass in diesem Gottesdienst „Reinigungskräfte“ zu Wort kommen, liegt da nahe.
aus!
Aus! – Dieses kurze Wort und eine erloschene Kerze, mit noch qualmenden Docht, beherrschen das Plakat. Düster kommt das Plakat daher.
Das ist kein Zufall, denn das Laboratoriums-Team hat sich in den letzten Wochen intensiv mit der Frage beschäftigt, wie sich das Karfreitagsgeschehen ohne Osterperspektive präsentiert. Ist mit dem Tod Jesu alles aus? »Auch wenn wir aus der christlichen Tradition in der Überzeugung leben, dass es das nicht ist«, erzählt Martin Kröger, »wollen wir dennoch dieser Frage in unserem Karfreitagsgottesdienst nachgehen«. Gefangennahme Jesu in der Nacht, Verurteilung am frühen Morgen, Kreuzigung und Sterben in nicht einmal 24 Stunden. Innerhalb eines Tages bricht für die Menschen, die mit Jesus unterwegs waren, eine ganze Welt zusammen.
friedensinitiativen
Während der Vorbereitungsphase hat sich das Team intensiv mit dem Thema Frieden auseinandergesetzt, ein Thema, das zu Beginn der Adventszeit gerne einmal in den Blick kommt. Aber der Anlass war ein anderer: »Die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Nordkorea, und das Risiko eines bewaffneten Konfliktes, machten uns sehr nachdenklich.« erzählt Martin Kröger. »Frieden ist ein sehr hohes Gut, das nicht selbstverständlich ist.«
Dass Frieden mehr meint als die Abwesenheit von Gewalt, ist bei den Vorbereitungstreffen schnell deutlich geworden – und auch, dass es in extremen Situationen mutige Menschen braucht, um Frieden zu auf den Weg zu bringen. Annette Jahn: »Wir sind der Frage nachgegangen, welche gemeinsamen Vorstellungen und Hoffnungsbilder Menschen helfen können, sich für Frieden stark zu machen.« Das Team hat für den Gottesdienst einige biblische Bilder ausgewählt. »Beschäftigt hat uns aber auch, ob es vielleicht jenseits der biblischen Bilder Hoffnungsbilder gibt, die auf der ganzen Erde geteilt werden.« Gabi Tepe weiter: »Eine erste Idee ist uns durchaus gekommen.«
Perspektive Lieblingsplatz
„Die meisten Menschen haben einen Lieblingsplatz, der ihnen in irgendeiner Weise wichtig ist und gut tut“, stellt Martin Kröger fest. „Da lag für uns die Frage nahe, was denn eine Kirche zu einem ‚Lieblingsplatz‘ macht oder dazu werden lässt?“
Das Laboratoriums-Team hat sich in den letzten Wochen Zeit genommen, eine passende Gestaltung für dieses Thema zu finden. Gabi Tepe und Pfr. Ulrich Bahlmann haben eine Videobefragung durchgeführt: „Wo wohnt Gott in Friesoythe?“ „Für viele eine überraschende Frage, auf die wir auch manche überraschende Antwort bekommen haben“, so Ulrich Bahlmann. „Eine andere Frage ist die, was Menschen erwarten, wenn sie eine Kirche betreten.“
ecce homo – Seht, da ist der Mensch.
Diesmal lautet die Überschrift »ecce homo – Seht, da ist der Mensch.« Das Wort des römischen Statthalters Pilatus an eine wütende Menge, die im gefolterten, mit Purpurmantel und Dornenkrone ausgestatteten Jesus den Menschen nicht mehr erkennen kann. – »Es geht um Hass«, er-läutert Mechthild Hanisch, »denn in der Passionsgeschichte wie auch im wahren Leben bewegt Hass oft die Massen zu grausamen Taten.«
Welche Rolle spielt Hass für die Verurteilung und Hinrichtung des Jesus von Nazareth. Warum lassen sich Menschen mit Hass infizieren? – »Wer nach Hass fragt, stößt auch schnell auf die Frage, was man dagegen unternehmen kann«, stellt Ullrich Bahlmann fest. Was wäre, wenn es Menschen gegeben hätte, die sich der tobenden Menge entgegengestellt hätten? Was wäre, wenn Pontius Pilatus mehr Mut gehabt und Jesus nicht zum Tode verurteilt hätte? »Diese und andere Fragen beschäftigen uns in unserem neuen Gottesdienst«, verrät Annette Jahn. »Natürlich geht es uns dabei auch immer um den aktuellen Bezug zu den Themen und Problemen unserer Zeit«, ergänzt Anja Runden.
sehnsucht
»Das Thema hat es in sich«, bemerkt Pfr. Ulrich Bahlmann. »Es reicht schon, sich das Wort genauer anzusehen. Sehnen und Sucht – da kann schnell mal was durcheinander gehen. Wir wollen das, was zu unserem Glück beiträgt, aber suchen unter Umständen da, wo es nicht ist.« Seit Jahresanfang steckt das Laboratoriums-Team in der Vorbereitung. Der Gottesdienst bietet Anreize und Raum für die Auseinandersetzung mit der eigenen Sehnsucht. Für Annette Jahn ist dafür eine passende Atmosphäre nötig: »Neben einer passenden Ausleuchtung werden wir mit ›Lichtsäulen‹ zusätzliche Akzente setzen.« Die Spannung, die in dem Wort Sehnsucht liegt, prägte auch die weitere Gestaltung. »Worauf sich Sehnsucht richtet, ist nicht von vorneherein und für jeden ausgemacht.« erzählt Sabine Orth. »Wir werden einen kleinen ›Basar der Sehnsüchte‹ vorbereiten, der aber auch Raum für Sehnsüchte läßt, die wir gar nicht gesehen haben.« Wer möchte, kann die Gelegenheit nutzen, sich den passenden Ort bzw. ›Sehnsuchtsort‹ im Kirchenraum zu bestimmen und dort Platz nehmen – Zeit für Ruhe und klare Gedanken inklusive.
von enten, rahmen und stricknadeln
„Enten, Rahmen und Stricknadeln – alle drei „Gegenstände“ tauchen in unserem Gottesdienst auf“, verrät Gabi Tepe. „Lassen Sie sich überraschen!“ Das Team hält sich etwas bedeckt.
Wie es der Ente auf der Arche erging, warum Schwiegersöhne gelegentlich doch besser auf ihre Schwiegerväter hören und warum Menschen ein sattes Lob überhören und ihre Fähigkeiten vergessen können – darum scheint es auch zu gehen. Das Vorbereitungsteamstellt klar, dass es die unterschiedlichen Fäden schon zusammenführen wird. »Wenn dann daraus eine Decke wird, umso besser“ schmunzelt Uli Bahlmann. „Auf alle Fälle möchten wir den Besuchern Kraft und neuen Mut geben, ihren Glauben zu leben“, ergänzt Mechthild Hanisch. „Denn wie in all unseren Gottesdiensten geht es uns um die Verbindung von Glauben und Leben, von Gott und Mensch.“
himmel
Dass Gottesdienst mit dem Himmel zu tun hat, verwundert nicht wirklich. Am Freitag, 12.08.2016 um 19.30 Uhr soll der »Himmel« selbst zentrales Thema sein. Dieser Gottesdienst in der Reihe »Laboratorium – gottesdienst anders« wird dann »open air« vor der Dreifaltigkeitskirche stattfinden. »Wer über den Himmel nachdenkt, sollte vielleicht auch einen Blick riskieren«, so Pfarrer Ulrich Bahlmann. »Und wir möchten herzlich dazu einladen, sich bei die passende Sitzgelegenheit mitzubringen, ob Küchen- oder Gartenstuhl, Ohrensessel, Sitzsack, Hollywood-Schaukel, Getränkekasten oder Sitzball – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.«
opfer
»Du Opfer!« – »In meiner Welt ist Opfer eine Beleidigung« so schreibt die Theologin und Schriftstellerin Christina Brudereck in ihrem Text »Verzeihen«. Bei der Vorbereitung auf den diesjährigen Karfreitagsgottesdienst ist das Vorbereitungsteam von »Laboratorium – gottesdienst anders« dieser Spur nachgegangen. Opfer: Menschen sind Opfer und werden dazu gemacht. Aber Menschen bringen auch Opfer, damit an anderer Stelle Lebenschancen entstehen. In der Leidensgeschichte des Jesus von Nazareth kommt beides zum Ausdruck. Grund genug den Karfreitagsgottesdienst von dieser Seite anzugehen. Ein Gottesdienst zum Innehalten, Beten, Singen, Fühlen und vielleicht auch ein Gottesdienst zum Mittragen.
elija | durchgedreht
»Leben im Hamsterrad« ist ein geflügeltes Wort geworden. Das Laboratoriums-Team nimmt in diesem Gottesdienst Themen auf, die vielen Menschen in unserer Zeit nicht unbekannt sind: einen Auftrag bekommen, mit Leidenschaft für eine Sache unterwegs sein, engagiert eine Aufgabe angehen, Erfolg haben, an die Grenzen und über die Grenzen gehen, das Maß verlieren – Dauerbeschleunigung als Lebensstil. Manchmal führt dieser Weg über kleine und große Katastrophen in die Krise.
In der Bibel ist ein solcher Weg für den Propheten Elija beschrieben. »Der Prophet Elija könnte unser Zeitgenosse sein«, so Pfarrer Ulrich Bahlmann. »Elija gibt alles für seinen Auftrag – oder was er dafür hält. Alles scheint ihm zu gelingen, nichts scheint ihm verwehrt und dann ein jäher Absturz.« Doch Elija kommt wieder auf die Beine – aber nicht von allein. Zuwendung, Versorgung, Nähe, Unterstützung und vieles mehr ist notwendig ...
Sommertankstelle
Auftanken ist für viele ein echtes Sommerthema. Zu einer gottesdienstlichen »Sommertankstelle« lädt das Team von »Laboratorium – gottesdienst anders« am Freitag um 19.30 Uhr in die Altenoyther Dreifaltigkeitskirche ein. Der Gottesdienst befasst sich nicht nur thematisch mit dem »Auftanken«, sondern lädt auch direkt zum Auftanken ein. Musikalisch wird Micha Keding seinen Beitrag leisten, dass sich dieses Gefühl einstellt. »Wir haben Micha Keding bei der Ökumenischen Landpartie in Bookholzberg erlebt und hoffen, dass am Freitag der Funke in Altenoythe genauso überspringt wie in Bookholzberg!«, so Pastoralreferent Martin Kröger.
Warum immer noch?
In diesem Jahr ist das Team der Frage nachgegangen, warum inmitten der Welt immer noch Menschen gekreuzigt werden. Könnte es nicht langsam genug sein? Reichen das Kreuz von Golgatha und die Kreuzigungen in der Geschichte nicht aus, um andere Wege zu gehen? Antworten auf diese Fragen sind nicht einfach. Pfarrer Ulrich Bahlmann: »Das Plakatmotiv vom Eisernen Kreuzweg im Stadtpark zeigt, worum es geht: Kreuze auf dem Kreuz sind immer noch Realität. Und sehr oft sind diejenigen gesichtslos, die diese Kreuze aufbürden.« Das Karfreitagskreuz, das von Anbeginn an bei Laboratorium verwendet wird, ist in diesem Jahr bedeckt mit 200 kleinen, aufgenagelten Holzkreuzen. »Die Kreuzigung Jesu findet immer noch da statt, wo Menschen um ihr Leben gebracht werden – in welcher Form auch immer« formuliert Pastoralreferent Martin Kröger in Anlehnung an ein Wort der verstorbenen Theologin Dorothee Sölle.
Aberglaube
Dass dieser Gottesdienst gerade an einem Freitag, den 13. stattfindet, ist natürlich kein Zufall, sondern passt zum Thema. Die schwarze Katze, das Käuzchen, der zerbrochene Spiegel, Horoskope, aber auch Glücksbringer, Rituale und vieles andere mehr nehmen bei vielen Menschen Raum im Leben ein. – »Ein bisschen abergläubisch?« fragt der aufgeklärte Zeitgenosse.
Tauet Himmel den Gerechten
Unter der Überschrift »Tauet Himmel den Gerechten« bietet das Laboratoriumsteam einen Auftakt zur diesjährigen Advents- und Weihnachtszeit. Eine Leiter ersetzt den Adventskranz in einem Gottesdienst, den alte und weniger alte Lieder prägen. »Die Leiter betont eine andere Achse«, so Sabine Orth, »Aufstieg und Abstieg – beides ist möglich«. Biblische und zeitgenössische Texte, Gebete und Lieder, Stille und Aktion laden ein, den Blick auf Krippe und Weihnachtsgeschehen neu zu justieren. Der Gottesdienst schließt mit einem Gang zur »anderen Krippe« am Fuße der Leiter. »Nicht um das Fest vorwegzunehmen, sondern den Blick auf die Krippe zu weiten«, betont Martin Kröger.