Unter der Überschrift »Tauet Himmel den Gerechten« bietet das Laboratoriumsteam einen Auftakt zur diesjährigen Advents- und Weihnachtszeit. Eine Leiter ersetzt den Adventskranz in einem Gottesdienst, den alte und weniger alte Lieder prägen. »Die Leiter betont eine andere Achse«, so Sabine Orth, »Aufstieg und Abstieg – beides ist möglich«. Biblische und zeitgenössische Texte, Gebete und Lieder, Stille und Aktion laden ein, den Blick auf Krippe und Weihnachtsgeschehen neu zu justieren. Der Gottesdienst schließt mit einem Gang zur »anderen Krippe« am Fuße der Leiter. »Nicht um das Fest vorwegzunehmen, sondern den Blick auf die Krippe zu weiten«, betont Martin Kröger.
charisma
Das ursprünglich aus dem griechischen stammende Wort Charisma bedeutet in der jüdisch-christlichen Tradition »Gnadengabe« (aus Wohlwollen gespendete Gabe) und bezeichnet dort von Gott dem Menschen Geschenktes, wobei durch das Wort das Wohlwollen als Motivation der Gabe betont wird. Charismen – geistgeschenkte Begabungen, die anderen nützen – davon lebt Kirche. Wie sich Charismen verteilen, wie Menschen mit ihren Gaben und Begabungen umgehen, wie Begabungen zusammenspielen – diesen Fragen sind Thema. Und vielleicht auch die eine oder andere Antwort oder ein Impuls für die eigene Auseinandersetzung.
Musikalisch unterstützt der Musikverein Thüle diesen Gottesdienst und unterstreicht mit den Möglichkeiten eines Blasorchesters den Inhalt. Was Tuba, Posaune oder Pauke zum Thema Charisma und Heiliger Geist beizutragen vermögen, erfahren die TeilnehmerInnen im Gottesdienst.
stigmata
In diesem Jahr ist der Karfreitagsgottesdienst mit dem Wort »stigmata« überschrieben. Stigma bedeutet wörtlich Stich-, Punkt-, Wund- oder Brandmal. Als Stigmata werden insbesondere die Wundmale bezeichnet, die Jesus von Nazareth bei der Kreuzigung zugefügt wurden. Aber auch im gesellschaftlichen Alltag hat das Stigma seinen Platz: stigmatisierten Menschen haben ein »Auffälligkeitsmerkmal«. Das Stigma zeugt von einer Verletzung oder Verwundung. Wunden werden geschlagen – nicht nur bei Jesus von Nazareth. Wunden werden geschlagen – nicht nur an dem einen Kreuz auf Golgatha.
unfreiheit
Überschrieben mit »unfreiheit – gospel & keyboard« spannt der Gottesdienst einen Bogen von den biblischen Geschichten bis in die Gegenwart. »Freiheit und Unterdrückung ziehen sich in vielfältigen Formen durch die Geschichte,« betont Sabine Orth vom Vorbereitungsteam. Pfarrer Ulrich Bahlmann ergänzt: »Dass die Frage von Freiheit und Unfreiheit sich auch in jedem einzelnen Leben stellt, ist aber genauso im Blick.«
passion | guitar & keyboard
Am Karfreitag geht es um Leiden und Sterben Jesu – so auch im Laboratoriumsgottesdienst. »Die Frage ist doch immer, was dieses Geschehen mit mir und meinem Leben zu tun hat?«, so Sabine Orth. »An vielen Stellen findet sich in Gottesdiensten die Bitte ›Erlöse uns, o Herr‹ oder die Formulierung ›denn durch dein Heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst‹«, ergänzt Martin Kröger.
Dieser »andere« Wortgottesdienst geht die Passionsgeschichte unter dem Blickwinkel an: Was bedeutet Erlösung für mich und mein Leben? Muss ich überhaupt erlöst werden? Wenn ja, warum? Wozu werde ich erlöst und wovon? Die Gottesdienstbesucher dürfen auf die Antworten gespannt sein, die die biblischen Texte geben. »Wir werden wieder einmal versuchen, neue Zugänge zum Geschehen des Karfreitags anzubieten, die es erlauben, das bereits Bekannte noch einmal anders auf- und anzunehmen«, beschreibt Pfr. Ulrich Bahlmann den Ansatz.
Wo bist du?
An Gott zu glauben, auf ihn zu hoffen und zu vertrauen – gerade wenn es im Leben nicht optimal läuft – ist das, was man landläufig mit Glauben zusammenbringt. Für viele Menschen ist ihre Gottesbeziehung ein durchtragendes Fundament. Doch nicht alle Menschen machen die Erfahrung, dass Gott sie trägt – die Verbindung wird als »gekappt« erlebt. Wo bist Du?
Doch nicht nur der Blick in das persönliche Leben, sondern auch der Blick in die Welt kann die Antwort auf die Frage nach Gott höchst unterschiedlich ausfallen lassen. Diese Erfahrung der Abwesenheit Gottes und das »Nicht-Glauben-« und »Nicht-Beten-Können« sollen in diesem Gottesdienst Raum haben.
kundschafter | gottesdienst & gespräch
Die Teilnehmer des Gottesdienst sind eingeladen, sich als »Kundschafter« zukunftsorientiert auf den Weg zu machen. Das »Kundschafter«-Motiv geht auf den alttestamentlichen Text Num 13, 1-33 zurück. (Kundschafter des Volkes Israel erkunden das nach dem Auszug verheißene Land Kanaan und bringen übergroße Trauben mit.)
das ist heute. passionen & akkordeon
Am Karfreitag 2012 werden Bibeltexte aus dem Markus-Evangelium Grundlage sein. Die Leidensgeschichte des Jesus von Nazareth steht im Mittelpunkt. Der gewaltsame Tod entwickelt sich aus dem Leben. Sein Einsatz für Benachteiligte und seine vertraute Rede von Gott sind den religiösen Führern seiner Zeit ein Dorn im Auge.
Um diese Spur nachzuzeichnen, werden die Bibeltexte durch Szenen aus einem Film ergänzt. Der mehrfach ausgezeichnete Film, dem die Ausschnitte für den Gottesdienst entnommen sind, schildert den Fall der französischen Trappistenmönche, die 1996 aus ihrem Kloster in Tibhirine/Algerien entführt und ermordet wurden. In sehr einfühlsamen Bildern wird nachgezeichnet, wie aus tiefer Frömmigkeit die Kraft erwächst, trotz aller Angst und Verzweiflung das Todesrisiko anzunehmen.
»crazy little thing called love«
Mit dem ersten Gebet im Laboratoriums-Gottesdienst am vergangenen Freitag ist eigentlich schon fast alles erzählt: Es ging um die Liebe. Wo soll diese Liebe herkommen, wenn nicht von Gott als dem Schöpfer dieser Welt. So stehen Verse der Schöpfungsgeschichte, die sich noch immer vollzieht, am Anfang des Gottesdienstes: »Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott segnete sie …«.
generation unheilig!?
Thematisch geht es in diesem Gottesdienst um »Heilige« und »Heiligkeit«. Die Erfahrungen in der Planungsphase haben das Vorbereitungsteam bestärkt, das Thema anzugehen. Heilig? Ja, sicher – die im Heiligenkalender! Gutmenschen ohne Fehl und Tadel! Ich? Nein! Oder doch? Irgendwie? – Aber lieber nicht … Heilig – kein einfaches Wort in dieser Zeit – aber vielleicht ein wichtiges, weil es Folgen für das Leben haben könnte. Der Gottesdienst »mit Handy und rotem Sofa« schafft Raum zur eigenen Auseinandersetzung, bietet Möglichkeiten der Beteiligung, provoziert, bietet »andere« Perspektiven an.
passion | passion | saxophone
Dieser Titel wird sich Ihnen erschließen, wenn sie den neuen Laboratoriumsgottesdienst am Karfreitag, den 22.04.11 besuchen. »Etwa eine Stunde Zeit sollten Sie einplanen, wenn Sie dieses alternative, religiöse Karfreitagsangebot wahrnehmen möchten«, berichtet Martin Kröger vom Vorbereitungsteam. »Suchen Sie die etwas andere Auseinandersetzung mit der Passionsgeschichte Jesu, dann sind Sie bei uns genau richtig«, meint Gabi Tepe, »denn wir möchten auch gerade die Menschen mit unserem Angebot erreichen, die zwar religiös sind, aber mit der traditionellen Gottesdienstgestaltung eher weniger anfangen können.«
Mechthild Hanisch ergänzt, dass die Anregungen der Besucher des Kreuzwegs vom letzten Jahr (kreuzweg, drums & trombone) für diesen Gottesdienst aufgegriffen wurden – insofern erneut anders. »Wir möchten Sie diesmal dazu einladen, die damalige Geschichte als Heilsgeschichte zu entdecken«, so Uli Bahlmann.
Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit!
Das Lied »Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit …« der Gruppe »Silbermond« inspirierte das Laboratoriums-Team, einen Gottesdienst zu entwickeln, der die Spannung zwischen den Risiken, die das Leben mit sich bringt, und dem Wunsch nach Sicherheit aufnimmt.
Ein Element, das zusätzlich in den Blick genommen wurde, verdankt sich den Gottesdienstbesuchern des zweiten Gottesdienstes. Unter der Überschrift »Eltern unter Druck« waren die Gottesdienstbesucher eingeladen, Sorgen und Nöte, aber auch Wünsche und Hoffnungen auf Karten zu schreiben.
»Der Gottesdienst richtet sich an Menschen, die Lust haben, sich in das oft unwegsame Gelände zwischen Unsicherheit und Sicherheit mitnehmen zu lassen«, beschreibt Sabine Orth den Ansatz, »aber es wird ein adventlicher Gottesdienst werden, der es erlaubt, zur Ruhe zu kommen.
feel go(o)d
Nach zwei Gottesdiensten mit ernsteren Themen (»Kreuzweg, drums & trombone« und »Eltern unter Druck«) lädt das Vorbereitungsteam nun zu einem Gottesdienst ein, der leichter, der aktiver, der auch ein wenig lauter ist, der aber auf jeden Fall »wohltuend« sein soll, eben: »feel good«. Inhaltlich geht der Gottesdienst der Frage nach, ob das persönliche »feel good« nicht mit dem »feel god« zusammenhängt.
eltern unter druck
Eltern unter Druck: Heute Mutter oder Vater sein – keine einfache Aufgabe, nicht nur mit kleinen oder jüngeren Kindern. Viele Ansprüche, viele Hoffnungen und viele Fragen. Viele meinen Vieles anders, Viele machen Vieles so anders – nicht leicht, sich zurecht zu finden.